Mit großem Idealismus und Engagement der Gründungsmitglieder unter dem Vorsitzenden Fritz Stöffler, wurde 1931, in schwierigen, von großer Arbeitslosigkeit geprägten Zeiten, der Sportverein Wittendorf ins Leben gerufen. Als Fußballplatz diente anfangs eine Wiese hinter dem „Käppele“. 1936 stellt die Gemeinde einen, allerdings kleinen, Sportplatz zur Verfügung. Wegen nicht vorhersehbaren politischen Ereignissen musste der Spielbetrieb 1937 bereits wieder eingestellt werden, nur die Jugend konnte noch kurz den Spielbetrieb aufrechterhalten. Mit ernormen Schwierigkeiten wurde dann 1946, unter bestimmt nicht besseren Voraussetzungen als 1931, der Spielbetrieb wieder aufgenommen. Vorsitzender zu dieser Zeit war Otto Walter.
Neuer Sportplatz
1951 wurde der Sportplatz erweitert und mit einigen Festspielen eingeweiht. Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums im Jahr 1961 wurde der Sportplatz durch Eigenleistung weiter verbessert. Aus sportlicher Sicht gesehen musste 1962 der Weg in die Liga „Sorgenlos“ angetreten werden. Der absolute Tiefpunkt der Vereinsgeschichte datiert aus dem Jahr 1970. Ein Jahr vor dem 40. Geburtstag des Vereins, musste aus Mangeln an Spielern der Spielbetrieb eingestellt werden. Mit dem neuen Vorsitzenden Max Helmut Nübel kam 1972 neuer Wind in den Verein. Der Spielbetrieb wurde wieder aufgenommen und der Sportplatz wurde mit einer Flutlichtanlage ausgestattet, was die Trainingsmöglichkeiten erheblich verbesserte.
Der Weg in die Bezirksliga
Zum 50. Geburtstag des SV Wittendorf im Jahre 1981 erneuerte die Gemeinde den Sportplatz. Das sportliche Ziel war nunmehr der Aufstieg in die Kreisliga A. Im Jahr 1985 war dieses Ziel endlich erreicht. Das genügend vorhandene Spielerpotential, nunmehr auch mit jüngeren Spielern durchsetzt, ließ sogar noch mehr hoffen. Das große Ziel, der Aufstieg in die Bezirksliga wurde in den folgenden Jahren angestrebt und mehrmals nur knapp verpasst. Am 11.06.1989 war es dann aber soweit, der SV Wittendorf hatte mit dem Aufstieg in die Bezirksliga Nördlicher Schwarzwald seinen bis dahin größten sportlichen Erfolg in der damals 58 jährigen Vereinsgeschichte erreicht.
Die Nachwuchsprobleme im Jugendbereich die in den anfangs 90er Jahren noch zu verzeichnen waren, bereiten derzeit beim SV Wittendorf keinerlei Sorgen mehr. Durch eine solide Jugendarbeit und vielfältigen Angeboten für die Jugendlichen durch die Jugendabteilung erfreut sich der Verein seit Jahren einem stetigen Zuwachs. Zwischenzeitlich werden von den 10 Betreuern über 100 Kinder in den Jugendmannschaften trainiert und betreut. Aufgrund dieser Basis war es möglich, dass der SV Wittendorf zwischenzeitlich wieder fast alle Jugendspielklassen mit einer Mannschaft beschicken kann und so für neue aktiven Spieler in den Herrenmannschaften gesorgt wird. Die Mitte der 80er Jahre gegründete AH Mannschaft ist bis heute aktiv.
Im Jahr 1973 wurde eine Sparte Leichtathletik gegründet, welche aber leider 1992 aufgegeben werden musste ebenso wie die Abteilung Damenfußball. Die ebenfalls Mitte der 80er Jahre gegründete Freizeitsportgruppe hat auch bis heute Bestand. Das reichhaltige sportliche Angebot von Gymnastik, Ski - Gymnastik, verschiedenen Bewegungsspielen bis hin zum modernen Fitnesstraining für jung und alt lässt kaum Wünsche offen. Mit dem Bau des schmucken Sportheimes (Einweihung 1992) unter dem damaligen und heutigen Vorstand Joachim Haas und der Fertigstellung der Außenanlagen 1995 hat der Verein enorme Leistungen finanzieller Art und durch Eigenleistungen erbracht, um den Ansprüchen der heutigen Zeit zu entsprechen. Ein drängendes Problem war ferner die Frage der Trainings- und Spielmöglichkeiten auch im Hinblick auf die enorme Zunahme der Jugendmannschaften, so mussten zunächst alle Spiele und Trainingseinheiten auf nur einem Sportplatz beim Vereinsheim bewältigt werden. Die Lösung, ein weiteres Spielfeld zu bauen wurde unter dem damaligen Vorstand Helmut Armbrüster im Jahr 1998 in Angriff genommen. Dieses weitere Großprojekt forderte von allen Verantwortlichen im Verein ebenfalls wieder einen enormen Einsatz und Eigenleistungen jeglicher Art.
Die 2000er
Im Jahr 2001 war das große Projekt und Ziel endlich erreicht – der neue Trainingsplatz war fertig gestellt und wurde beim 70. Geburtstag des Vereins eingeweiht. Neben dem sportlichen Angebot hat der SV Wittendorf in den vergangenen Jahren auch seinen Mitgliedern und der gesamten Einwohnerschaft mit Veranstaltungen wie Fleckenturnier, Dorffest, Kirbe, Sportlerfasnet oder Jahresfeiern in der Laiberghalle unter Mitwirkung der 1982 gegründeten Theatergruppe des SV Wittendorf, viel Freude und Abwechslung geboten. Diese Veranstaltungen sind zu einem festen Bestandteil der Ortschaft Wittendorf geworden und sollen es auch in Zukunft bleiben.
Nach 25 Jahren in der Bezirksliga Nördlicher Schwarzwald musste der als "unabsteigbar" geltende SVW in der Saison 2013/2014 den schmerzlichen Gang in die Kreisliga A1 antreten.
Innerhalb der Mannschaft entstand ein Umbruch. Einige erfahrene Spieler haben die Mannschaft verlassen, aus der eigenen Jugend rückten viele junge Talente nach.
Der Durchmarsch
Mit einer überaus jungen und talentierten Mannschaft startete man in der Saison 2014/2015 in die erste Kreisliga A1 Spielzeit seit 25 Jahren. Nachdem im ersten Jahr der direkte Wiederaufstieg nur knapp verpasst wurde war es dann 2016 endlich wieder soweit. Der SVW konnte mit der Meisterschaft in der Kreisliga A1 und über 100 geschossenen Toren wieder an seine alte Wirkungsstätte zurückkehren. Außerdem konnte man durch starke Leistungen im Bezirkspokal diesen im Jahr 2016 erstmals gewinnen. Damit hatte der Verein den ersten Doublegewinn in der Vereinsgeschichte erreicht.
Nach einem holprigen Start in die neue Bezirksligasaison 2016/2017 lies der Verlauf der Vorrunde auf noch mehr hoffen. Woran vor der Runde keiner gedacht hatte, war im Sommer 2017 geschehen:
Der SV Wittendorf steigt mit 7 Punkten Vorsprung und 100 geschossenen Toren in die Landesliga Staffel 3 auf. Der Durchmarsch von der Kreisliga A1 in die Landesliga war perfekt.
Die gute Jugendarbeit und das Engagement der Mitglieder über viele Jahre hinweg hatten sich ausgezahlt.
Bis heute
Der Aufstieg in die Landesliga stellte den Verein erneut vor organisatorische Herausforderungen. So wurde im Sommer 2017 das Sportgelände an der Langen Furche in Wittendorf mit viel Eigenleistung und der Unterstützung der Gemeinde Loßburg umgebaut. Es wurde ein neues, großes Fangnetz in Richtung Straße errichtet. Der Weg rund um den Sportplatz wurde verbreitert und neben dem Sportheim wurde eine ebene Fläche gepflastert, um den Ansprüchen der Landesliga gerecht zu werden.
Die Trainingsbeteiligung von erster und zweiter Mannschaft ist mit insgesamt bis zu 40 Spielern pro Einheit enorm.
Der SV Wittendorf war somit bereit für das Abenteuer Landesliga.
Zu Beginn der ersten Landesligasaison der Vereinsgeschichte konnten teilweise beeindruckende Siege gefeiert werden. Die gestiegene Belastung durch die Landesliga dünnte den anfangs breiten Kader im Laufe der Saison durch Verletzungen immer weiter aus. Auch das Niveau der gegnerischen Mannschaften zeigte sich oft durch schmerzhafte späte Gegentreffer, die einen eigenen Punktgewinn verhinderten. Auch Standardsituationen wurden von den erfahreneren Mannschaften eiskalt ausgenutzt. So musste nach einem Jahr wieder der Gang in die Bezirksliga angetreten werden.
Umso erfreulicher, dass die zweite Mannschaft die Meisterschaft in der Kreisliga B1 mit 5 Punkten Vorsprung und über 100 geschossenen Toren feiern konnte. Somit spielt die zweite Mannschaft in der Saison 2018/2019 erstmals in der Kreisliga A1 - nur noch eine Liga unter der ersten Mannschaft.
Der Verein hat derzeit einen Mitgliederstand von ca. 250 Mitgliedern. Und 123 Jugendliche im Verein zu betreuen. Der SV Wittendorf betreut momentan die Sparten Fußball und eine Freizeitsportgruppe und legt sehr viel Wert auf die Jugendarbeit.